PBV-Vorstandsmitglieder
Dr. med. Norbert A. Franz, Vorsitzender
Prof. Dr. med. Markus Hambek, 2. Vorsitzender
Dr. med. Christoph Gepp, 2. Vors./Schatzmeister
Dr. med. Thomas P. Ems, Geschäftsführer

Editorial

 

Liebe Mitglieder,

das Jahr 2025 neigt sich dem Ende, und wir blicken auf turbulente Zeiten im Gesundheitssystem, retro- wie anterograd. Ob der teils sehr chaotische Aktivismus im Gesundheitsministerium uns auch weiterhin begleiten wird, bleibt abzuwarten. Als Privatärzte sind wir zwar nur teilweise (und meist gering) von diesen Maßnahmen betroffen, jedoch trifft es uns in manchen Dingen mittel- und auch unmittelbar (GOÄ, Dienstverpflichtungen ...).

Wir freuen uns daher, dass wir für die politische Diskussion beim zurückliegenden Tag der Privatmedizin am 23. November 2024 in Frankfurt am Main ein hochkarätig besetztes Podium hatten. So waren wir erfreut zu hören, dass sowohl der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhard, als auch Dr. Florian Reuther, Verbandsdirektor des PKV-Verbandes, klarstellten, dass der Entwurf der GOÄneu nicht die Verpflichtung zur Anbindung an die Telematik beinhalten wird (eine Kernforderung unseres Verbandes, wir hatten hierüber in der PÄP-Ausgabe 04.2024 berichtet).

Dennoch fragen wir diesbezüglich bei BÄK und PKV nach und werden weiter berichten. Auch konnten zahlreiche Fragen des Auditoriums zum GOÄ-Entwurf beantwortet und manche, wenn auch nicht alle, Befürchtungen ausgeräumt werden. Aktuell beraten PKV-Verband und BÄK die Einlassungen der Fachverbände mit dem Ziel, die GOÄneu beim kommenden Ärztetag zur Abstimmung zu bringen.  

An dieser Stelle noch ein paar Impressionen zum vergangenen Tag der Privatmedizin, der wieder mal mit einem Besucherrekord endete. Wenn Sie dieses Jahr nicht die Gelegenheit hatten, dabei zu sein, merken Sie sich rechtzeitig den kommenden Termin vor. Wir werden in den nächsten Ausgaben der PÄP Vorankündigungen versenden.

Nun aber Ihnen allen eine schöne und besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Start in 2025!

Ihr Vorstand

 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in der PÄP auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.


Christian Finke
Christian Finke ist geschäftsführender Gesellschafter der Informationsstelle Gesundheit GmbH, einer Agentur für Praxismarketing in Düsseldorf.


Praxismanagement
„Wer wagt, gewinnt! Durch strategisches Wachstum raus aus dem Hamsterrad“

Was sich liest wie ein Widerspruch, kann doch die Lösung sein! Denn Praxiswachstum muss nicht nur zu mehr Arbeit, sondern – richtig gemacht – auch zu mehr Zufriedenheit, Gewinn und einer besseren Work-Life-Balance führen. Wie das geht, erfahren Sie im nachfolgenden Beitrag. 

Den meisten Praxisinhabern geht es nicht um die pure Gewinnmaximierung, sondern um Praxisentwicklung. Dabei wollen sie gezielte Maßnahmen ergreifen, die die Praxisentwicklung „raus aus dem Hamsterrad“ ermöglichen.

Die Wünsche der Praxisinhaber:
• Mehr Nachfrage zu den Wunschleistungen.
• Mehr Gewinn bei gleichzeitig weniger Arbeit/Stress.
• Insgesamt eine bessere Work-Life-Balance.
• Entspannt Urlaub machen, ohne dass die Praxis geschlossen ist.
• Eine Nachfolgeregelung finden.
• Die (gut laufende) Praxis besser auslasten.
• Die Sprechzeiten ausdehnen, ohne selbst von 8 bis 19 Uhr behandeln zu müssen.
• Weniger Personalquerelen regeln müssen.

Die (erste) Entscheidung: Expansion vs. Selektion

In der deutschen Praxislandschaft ist es so, dass nicht alle Praxen unbedingt expandieren möchten (oder, wie vor einigen Jahren als Modebegriff, „ein MVZ gründen“ möchten). Daher ist eine der ersten Entscheidungen: Expansion vs. Selektion.

Expansion kann dabei räumlich gemeint sein, ist aber in vielen Fällen gar nicht so einfach umsetzbar. Expansion bedeutet daher in der Regel vornehmlich die Kapazitätserweiterung in Form von angestellten Ärzten, gepaart mit der verbesserten zeitlichen Nutzung der Praxisräumlichkeiten. Eine Praxis kann mit etwas Planung durchaus problemlos im „Zwei-Schicht-Betrieb“ arbeiten. Ein großer Teil der Fixkosten wie Miete, Leasing, IT/Telefonie etc. bleibt hier unverändert.

Selektion hingegen ist eine Fokussierung auf die Gewinnung und Behandlung von Wunschpatienten und die Ausrichtung der Praxis darauf, genau diese bestmöglich bedienen zu können. Viele Praxisinhaber mit dem Wunsch Selektion definieren ihren eigenen Erfolg an der Zeit, die sie am Patienten ihren „Lieblingsleistungen“ widmen können.

Selbstverständlich können Praxen mit angestellten Ärzten, die den Alltag „abarbeiten“, die Wunschleistungen genauso gut fokussieren.

Was Praxisinhaber beachten sollten:
• Der Inhaber muss es natürlich wollen.
• Ein Praxismanager ist oft Gold wert, dann können Alltagsaufgaben delegiert werden.
• Ein guter Praxisberater hilft, den Erfolg in der Praxis zu begleiten.
• Definieren der Wunschleistungen für die Wunschpatienten.
• Die Wichtigkeit einer wirklich guten Homepage.
• Die Macht von gezieltem Praxismarketing: Suchmaschinenoptimierung, Google Ads und Co.
• Social Media zur Gewinnung von Wunschpatienten und Personalgewinnung.

 

Wie es geht: 80 % mehr Neupatienten in einer Privatpraxis

Die Planbarkeit des Erfolges soll an einem Kundenbeispiel einer dermatologischen Privatpraxis skizziert werden. Die Praxis ist bereits eine erfolgreiche Mehrbehandlerpraxis. Wichtige Ansatzpunkte sind das aktuelle und künftige Leistungsspektrum der Praxis.

Eine wichtige Regel der erfolgreichen Gesundheitskommunikation lautet: „Spezialisierung braucht Kommunikation. Kommunikation braucht Spezialisierung.“ Das bedeutet, dass alles, was die Praxis zu bieten hat, sinnvoll nach außen dargestellt und in den Kanälen der Praxis veröffentlicht wird. Das sind heute insbesondere die Homepage, die bei Google gefunden wird (durch Suchmaschinenoptimierung, SEO oder Google Ads), und die Social-Media-Kanäle.

Das Vorgehen sieht hierbei wie folgt aus:
• Thematische Chancen- und Konkurrenzanalyse im Einzugsgebiet.
• Neuerstellung der in die Jahre gekommenen Praxishomepage.
   • Design und Programmierung.
   • Texterstellung für die Wunschleistungen.
   • Fotoshooting.
• Implementierung einer Onlineterminvereinbarung.
• Suchmaschinenoptimierung zu allen praxisrelevanten Leistungen.
• Alle drei Monate intensive Erfolgskontrolle anhand von Rankings und (Neu-)Patientenzahlen.
• Stetige Content-Erweiterung der Homepage um neue Leistungen.
• Personalgewinnung über Social Media.

Nach zwei Jahren der Zusammenarbeit lässt sich festhalten, dass die Investition in den Aufbau des Praxismarketings ein voller Erfolg war. Die Rankings bei Google (das heißt Keywords, zu denen die Praxishomepage bei Google gefunden wird) verdreifachte sich von 399 auf 1278, und die Neupatientenzahlen stiegen pro Monat von 81 auf 146 – das ist ein Plus von 80 %.
 
Zielsetzung 2025
 
Im Frühjahr 2025 wird die Praxis zusätzlich eine angrenzende Praxisfläche (weitere 250 qm) hinzunehmen, neue Ärzte und MFA einstellen und als Werbemedien Google Ads und Social Media zur Patientengewinnung ergänzen. Das Ziel ist dann nochmals eine Steigerung der Neupatientenzahlen um 70 bis 80 % pro Monat.  

 
Fazit

Nicht nur anhand des oben skizzierten Realbeispiels lohnt es sich, als Praxisinhaber in die eigene Zukunft und Praxisentwicklung zu investieren. Der Startschuss beginnt mit der Beschäftigung mit dem „Ich“. Gehen Sie es an, Sie schaffen das!

Haben Sie hierzu Fragen? Sprechen Sie mich jederzeit an!


Sonja Schroeter
Ihre Ansprechpartnerin bei allen
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Kontakt zum PBV
Sonja Schroeter
Telefon: +49 6151 5012200
Mobil: +49 152 02146178
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sekretariat@pbv-aerzte.de

Sprechzeiten
Montag von 15:00 – 18:00 Uhr
Mittwoch von 15:00 – 18:00 Uhr
Freitag von 09:00 – 13:00 Uhr



Mitgliedschaft
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Kommen Sie zu uns, wenn Sie sich mit unseren Aufgaben und Zielen identifizieren können und Sie ebenso wie wir von der Notwendigkeit einer schlagkräftigen Interessenvertretung für Privatärztinnen und Privatärzte überzeugt sind.

Der Mitgliedsbeitrag beträgt 165,00 EUR pro Jahr und beinhaltet z. B. die Teilnahme am „Tag der Privatmedizin“. Weitere Vorteile für Mitglieder!



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